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Acid Kommunismus
03:29
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Acid Kommunismus
Sie wollen, dass unsere Zeit knapp ist
Dass man am Ende des Tages nur schlapp ist
Zu müde für neue Gedanken
Sonst kommt ihre Herrschaft ins Wanken
Im Homeoffice-Hexenkessel
Mit dem Smartphone als neuer Fußfessel
Wenn man sich embedded, dann lügt man
Wenn man sich entbettet, dann fliegt man
Facebook enteignen, Pflege fürstlich entlohnen!
Wohnraum für alle! Konstruierte Situationen!
Ein neues Sehen
ein neues Hören
ein neues Denken
ein neues Lieben
Das ist das Versprechen
des Acid Kommunismus (1)
Wascht eure Hände in Unschuld
Aber nicht mit unserer Seife
Wir zahlen weder Zins noch Grundschuld
Wir unterbrechen eure Endlosschleife
Die ihr freie Marktwirtschaft nennt
Wir brauchen kein Management
Weg mit euren Wertschöpfungsketten
Wir können uns selber retten
Kostenlose Bahn, Bäckereien selbst verwalten!
Brot für alle, Parkplätze als Parks gestalten!
Ein neues Sehen
ein neues Hören
ein neues Denken
ein neues Lieben
Das ist das Versprechen
des Acid Kommunismus (1)
Lieber gar nichts tun als Autos bauen
Durch Überproduktion die Welt versauen
Lieber mit Muße singen und denken
Und den Menschen neue Lieder schenken
Ideen kann man nicht klauen, sie gehören allen
Drum lassen wir's jetzt noch mal richtig knallen
Wir greifen zu unseren Instrumenten
Und werden dieses Elend hier beenden
Wir sind das Gespenst einer Welt, die frei sein könnte (2)
Gegen Milton Friedman – für Salvador Allende!
Die Arbeitszeit kürzen
die Anzahl der Jobs erhöhen
Die Produktion transformieren
und unter die Kontrolle der Arbeiter* bringen
Nullarbeit gegen Einkommen
Automatisierung jeglicher Produktion
Alle Macht der lebendigen Arbeit
Alle Arbeit der toten Arbeit (3)
Alle Macht der lebendigen Arbeit
Alle Arbeit der toten Arbeit
Alle Macht der lebendigen Arbeit
Alle Arbeit der toten Arbeit
Ein neues Sehen
ein neues Hören
ein neues Denken
ein neues Lieben
Das ist das Versprechen
des Acid Kommunismus (1)
(1) Mark Fisher 2016
(2) Herbert Marcuse
(3) A/traverso, Bologna 1977
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2. |
Moment mal
04:07
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Moment mal
Der beste Moment deines Lebens ist jetzt
Aber halte nicht an ihm fest
Eh du dich versiehst, ist er zerronnen
Und der nächste wird gleich kommen
Manche sagen: „Die gute, alte Zeit“
Für Neues sind sie nicht bereit
Vorurteile bestimmen ihre Welt
Was am meisten zählt, ist das Geld
Der beste Moment deines Lebens ist jetzt
Aber halte nicht an ihm fest
Eh du dich versiehst, ist er zerronnen
Und der nächste wird gleich kommen
Manche denken nur an Morgen
Wichtig sind Sicherheit und falsche Sorgen
Spießigkeit ist ihre Welt
Was am meisten zählt, ist das Geld
Der beste Moment deines Lebens ist jetzt
Aber halte nicht an ihm fest
Eh du dich versiehst, ist er zerronnen
Und der nächste wird gleich kommen
Das eine kommt
Das andere geht
Alles ist im Fluss
Und irgendwann ist Schluss
Der beste Moment deines Lebens ist jetzt
Aber halte nicht an ihm fest
Eh du dich versiehst, ist er zerronnen
Und der nächste wird gleich kommen
Der beste Moment deines Lebens ist jetzt
Aber halte nicht an ihm fest
Eh du dich versiehst, ist er zerronnen
Und der nächste wird gleich kommen
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3. |
Geometrie
02:47
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Geometrie
Ein Punkt ist ein einsamer Beginn
Eine Strecke führt zum anderen hin
Eine Linie, durch die Energie fließt
Ein Ring ist ein Kreis, der sich schließt
Das Leben ist eine Suche im Dunkel
Für manche bleibt’s ein lebenslanger Test
Viele finden nur kaltes Gefunkel
Wenn du was Warmes findest, halt es fest
Ein Punkt ist ein einsamer Beginn
Eine Strecke führt zum anderen hin
Eine Linie, durch die Energie fließt
Ein Ring ist ein Kreis, der sich schließt
Das Herz wohnt in einem fleischigen Haus
Es spricht nur zu dem, der’s richtig berührt
Es schlägt ruhig und geht aus sich heraus
Wenn es auf der Herzhaut vertraute Hände spürt
Ein Punkt ist ein einsamer Beginn
Eine Strecke führt zum anderen hin
Eine Linie, durch die Energie fließt
Ein Ring ist ein Kreis, der sich schließt
Die Zeit ist eine Flut, in der nichts hält
Doch wer sich aneinander hält, der schwimmt
Lang genug zum Atmen in dieser Welt
Solang er dem andern nicht den Atem nimmt
Ein Punkt ist ein einsamer Beginn
Eine Strecke führt zum anderen hin
Eine Linie, durch die Energie fließt
Ein Ring ist ein Kreis, der sich schließt
Deine Liebe ist eine Stimme in der Nacht
Die in Sprachen spricht, die nur du verstehst
Wenn du antwortest, gib darauf acht
Dass sie nie mehr aus deinem Ohr rausgeht
Ein Punkt ist ein einsamer Beginn
Eine Strecke führt zum anderen hin
Eine Linie, durch die Energie fließt
Ein Ring ist ein Kreis, der sich schließt
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4. |
1 gegen 3
04:29
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1 gegen 3
1:
Wie sollen wir uns kleiden: edel oder Trash?
Ganz egal, das kommt ja alles billig aus Bangladesh.
Was sollen wir essen: Fleisch oder Fisch?
Ganz egal, dafür wird abgeholzt oder leergefischt.
Was sollen wir trinken: Vittél oder Perrier?
Ganz egal, in Plastikflaschen steckt das Wasser eh.
Wen sollen wir wählen: SPD oder CDU?
Ganz egal, denn Waffen exportiert Deutschland sowieso.
3:
Das sind eure first-world problems?
Das sind doch alles nur first-word problems!
Das sind eure first-world problems?
Das sind doch alles nur first-word problems!
3:
Woran sollen wir sterben: Entkräftung oder Feuer?
Ganz egal, Hauptsache unsre Arbeit wird nicht teurer.
Was sollen wir trinken: kein Wasser oder Dreck?
Die verkauften Brunnenrechte sind auf alle Fälle weg.
Was sollen wir atmen: schlechte Luft oder Methan?
Wo Regenwald war, furzen uns nur eure Rinder an.
Wovor sollen wir flüchten: Flugzeug oder Tellermine?
Unsere toten Kinder sichern euch eure Gewinne.
1:
Das sind eure third-world problems?
Das sind mal echte third-world problems!
Das sind eure third-world problems?
Das sind mal echte third-world problems!
3:
Wir haben unsere third-world problems
nur wegen eurer first-world problems
Wir haben unsere third-world problems
nur wegen eurer first-world problems
Wir haben unsere third-world problems
nur wegen eurer first-world problems
Wir haben unsere third-world problems
nur wegen eurer first-world problems
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5. |
Lied für Georg Elser
07:31
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6. |
Flurentrauchung
01:22
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Flurentrauchung
Raus aus dem Bett und rein in die Wälder
Hilfe, halt, wo ist hier der nächste Rauchmelder
Ich brauch nen Kaffee, das sag ich dir gleich
Da führt kein Weg vorbei, fühl mich jetzt schon ganz bleich
Und aus dem McDonald's riecht es nach Fett
Ne Tüte Pommes wär jetzt echt nett
Allergie, Allergie in der BRD
Dahinter steckt sicher wieder VW
Alles außerhalb meines Bettes ist feindlich
Okay, alles mit Pollen, seien wir mal nicht kleinlich
Familienwandern im schönen Buchenwald
Komm zum Picknick, sonst wird der Mutterkuchen kalt
Hinter dem Stacheldraht dort werden sie wohl nach Öl bohren
Über den Mooren nur die Insekten in den Ohren
Allergie, Allergie in der BRD
Dahinter steckt sicher wieder RWE
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7. |
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Die Krone der Erschöpfung
Wir haben jetzt Jahrtausende lang Fleisch verzehrt
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Jetzt haben wir uns auf einem Fleischmarkt infiziert
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben die Lektion von China einfach ignoriert
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Weil wir dachten, dass das in Europa nie passiert
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben drei Jahrzehnte Kliniken privatisiert
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben viel zu wenig in Gesundheit investiert
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben Intensivstationen eingespart
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben einen schlanken Personalapparat
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben dem globalen Süden nicht den Rücken gestützt
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben viel zu lang unsere eigenen Konzerne geschützt
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben die Wirtschaft nicht einfach gleich ausgesetzt
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben statt Solidarität auf Konkurrenz gesetzt
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir haben viel zu lang die Atmosphäre zerstört
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
Wir denken immer noch, dass Wachstum dazugehört
Aber jetzt geht uns langsam die Luft aus
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8. |
Das Zimmer
03:57
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9. |
Ersatzteillager
06:39
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Ersatzteillager
Ich bin 20 schwarze Zungen
Bin ganz belegt und unbesungen
Bin von Galle ganz durchdrungen
Von der Stummheit ganz verschlungen
Ich bin 30 schwarze Lungen
Mein Atem, der ist fast verklungen
Manche kommen mit Warnungen
Hab mich noch nicht durchgerungen
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind unheilbar
Teilbar
Ich bin 40 rote Ohren
Und mein Gehörgang ist geschoren
Mein Ohrenschmalz, zu Gift vergoren,
Wird das Trommelfell durchbohren
Ich mit 50 Hirntumoren
Sitze draußen vor den Toren
Bin von kei’m Heiland auserkoren
Werd’ nicht durch Wunder neu geboren
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind unheilbar
Teilbar
Ich bin 60 blaue Lippen
Bin vom Wortschatz aller Sippen
Fast erstickt und am Umkippen
Wärme mich nur noch an Kippen
Ich bin 70 linke Hände
Taste blindlings durchs Gelände
Schlag mich blutig gegen Wände
Kratze Zeichen bis zum Ende
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind unheilbar
Teilbar
Ich bin 80 gelbe Lebern
Halt nur noch dank Allesklebern
Doch ich will nicht zu den Strebern
Bleib lieber bei’n Sich-Übergebern
Ich bin 90 leere Mägen
Die sich durch den Körper sägen
Da ist nichts mehr abzuwägen
Muss nur essen, will nicht schmecken
Ich bin hundert Einzelteile
Ich bin tausend Einzelteile
Bin zehntausend Einzelteile
Hunderttausend Einzelteile
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind teilbar
Unheilbar
Wir sind unheilbar
Teilbar
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