Hayat musste mit ihrer Familie aus dem Irak nach Deutschland fliehen.
lyrics
Ich gebe meine Träume niemals auf.
Ich habe in meiner Heimat, dem Irak, so viele schöne Momente erlebt, ich erinnere mich noch sehr gut daran.
Immer, wenn ich bei meiner Familie war, war ich glücklich. Meine Mutter sagte oft zu mir, dass ich eine Träumerin bin. Ich träumte von großen Dingen, zum Beispiel von einem Medizinstudium, von einem glücklichen und erfolgreichen Leben, für das ich gerne bereit war, Anstrengungen auf mich zu nehmen. Aber dann kam alles ganz anders. Der Krieg überzog mit beispielloser Härte unser Land, täglich wurden und werden Menschen umgebracht, gequält und gefoltert.
Seit dem 20. März 2003, also seit 15 Jahren gibt es Krieg im Irak. Ich selbst habe bis 2014 nicht sehr viel davon mitbekommen. Erst als ich älter wurde, habe ich mehr und mehr bemerkt, was das bedeutet. Seitdem haben sich meine Träume verändert, so viele Menschen haben sich von uns verabschiedet und sind aus dem Land geflohen. Bestimmt haben sie ein besseres Leben gefunden.
Aber wir blieben und dachten, schlimmer kann es nicht mehr kommen. Doch es kam eine noch viel größere Katastrophe. Kämpfer des IS sind im Namen ihrer eigenen Religion gekommen, um das Land noch mehr zu zerstören. Sie haben viele Regionen des Irak belagert und die Leute gezwungen, im Glauben des IS zu leben und dafür zu kämpfen.
Auch meine Familie und ich wurden gezwungen, unser Haus, unser Land, unsere Heimat zu verlassen. Wir sind geflüchtet auf der Suche nach Hoffnung, einer Hoffnung, die nicht nach Blut, Grausamkeit und Zerstörung riecht. Ich erfuhr: Niemand kennt das Leid in der Tiefe meiner Seele, niemand weiß, wie der Krieg mein Herz gebrochen und meine Hoffnungen zerstört hat.
Dennoch werde ich nicht vergessen, dass nach unserem mühsamen Weg über das Meer uns viele geholfen haben. Zum Beispiel hat Griechenland seine Grenzen geöffnet und uns seine Gastfreundschaft gezeigt, so dass wir weiter unser Ziel in Deutschland erreichen konnten.
Und obwohl wir hunderte von Menschen verloren haben, obwohl immer noch Millionen auf der Flucht sind, obwohl ich mich manchmal fühle, dass wir keine Menschen mehr, sondern nur Nummern sind, werde ich die Hoffnung auf eine strahlende Zukunft niemals aufgeben.
Meine Mutter hatte damals recht:
Ich bin doch eine Träumerin.
credits
from Tonspuren für "Grenzschranke erzählt" von Sabine Groschup,
released January 6, 2022
Text und Stimme: Hayat
Aufnahme: Gerald Fiebig, Augsburg 10.09.2021
Audiobearbeitung: Gerald Fiebig, Augsburg 03. bis 07.01.2022
Beratung: Isabella Geier
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