"Optophon Palimpsest" is based on recordings of a performance by artist Barbara Proksch. In her Optophon performances, she makes the gestural, bodily aspects of writing audible by amplifying the surface on which she writes. The supposedly silent (or at least quiet) practice of writing thus reveals a noisy, visceral character. I remixed the sound recordings of one of her performances by tracing several times all the letters of the alphabet on the control pad of a KAOSS Pad multi-effect device, thus creating random sound effects out of a highly codified form of writing (basically just the presentation of the underlying code).
"Optophon Palimpsest" geht aus von Aufnahmen einer Performance der Künstlerin Barbara Proksch. In ihren Performances unter dem Titel Optophon macht sie die gestischen, körperlichen Aspekte des Schreibens hörbar, indem sie die Fläche, auf die sie schreibt, mit Mikrofonen und Verstärkern versieht. Die vermeintlich stille (oder zumindest leise) Praxis des Schreibens offenbart dadurch einen geräuschhaften, extrem physischen Charakter. Ich remixte die Aufnahme einer ihrer Performances, indem ich mehrere Male hintereinander alle Buchstaben des Alphabets mit dem Finger auf das Kontrollfeld eines KAOSS-Pad-Multieffektgeräts schrieb. So entstanden zufällige Klangeffekte aus einer höchst kodifizierten Form des Schreibens. Indem der Code vorgeführt wird, der dem Schreiben zugrunde liegt – das Alphabet –, entsteht Geräusch bzw. Noise.
Barbara Proksch
OPTOPHON
Papier als Datenträger
PAPIER ist optisch wie akustisch mein Botenstoff.
... mit all seinen Transparenzen ... Oberflächen ... Stärken ...
seiner Spannkraft und seiner launischen Präsenz.
Jede Berührung mit dem Stift etc. temperiert auf jeder Oberfläche die
Strichsetzung neu.
Jede Heftigkeit wird zu einem Lauschangriff.
Das Ohr hört die Linie ab – befindet sich in einem Rededuell mit der
Aufzeichnung.
Ein Prozess zwischen Schrift & Sprache.
Wenn ich diese Wahrnehmungen über Mikrophone verstärke,
erwacht zwischen Auge und Ohr ein Dialog.
Das Ohr lernt sehen – das Auge lernt die Geduld des Ohres auszuhalten,
die Zeit im gewohnten Ablauf des Sehens anders zu justieren.
Ich erlebe ein Echo.
Es fordert meine Gangart des Händischen in einen Rhythmus,
dessen ROHTON-Palette mich über das Ohr in die Gestik der Zeichnung zurückführt
als Dolmetscher .... ohne Manipulation.
„Der Klang kommt von dem Ort zu mir, auf dem ich bestimmen kann, wo ich hin
will” (Godard)
credits
from Phonographies,
released December 1, 2013
Composed by Barbara Proksch and Gerald Fiebig
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